Freitag, März 7, 2014

Über Chancen

Wenn bei eurem AEG Öko-Favorit 4050 mal der Türschalter hopps geht (sich das Gerät also entweder nicht anschalten lässt oder das Ding weiterspült, auch wenn man zwischendrin die Tür aufmacht und noch was reintun will), dann könnt ihr das recht einfach selber reparieren.

Zuerst bewaffnet man sich mit einem ordentlichen (!) Kreuzschlitzschraubendreher. Dann sagt man zur Spülmaschine “soooo, schön weit aufmachen” und schraubt diese Schrauben hier raus:

spuelmaschine_deckel_abschrauben.jpg

Nun kann man die Tür zumindest wieder anlehnen, weil sich nun der Elektrik-Teil nach vorne klappen lässt:

spuelmaschine_tuerschalter.jpg

Der Übeltäter verbirgt sich in dem rotbraunen Plastiktrumm, welches auch die Tür zuhält.

Das Plastiktrumm wiederum geht ganz ohne Werkzeug ausbauen, indem man schlicht die Nase unten ein wenig anhebt und dann das ganze Teil nach unten schiebt:

spuelmaschine_schlosseinheit_ausbauen.jpg

Nachdem man die beiden Kabel abgesteckt hat, kann man sich damit bequem an einen Tisch setzen und weiterbasteln.

Den bösen bösen Mikroschalter kriegt man mit ein wenig Hebeln aus dem rotbraunen Teil raus, und dann hat man ihn vor sich:

spuelmaschine_mikroschalter.jpg

In meiner Maschine ist ein Mikroschalter vom Typ D45X verbaut, der Hersteller ist Cherry (ja, die, die auch die Tastaturen bauen). Prinzipiell geht an dieser Stelle auch jeder andere Mikroschalter, sofern er a) dieselbe Stromstärke verträgt und b) (ganz wichtig) so lange Anschlussfahnen hat wie das Original. Weil die werden ja durch das rotbraune Plastiktrumm durchgesteckt. Egal ist hingegen, ob der Schalter zwei oder drei Anschlussfahnen hat, wenn man denn die richtigen beiden anschließt.

Prinzipiell lässt sich so ein Mikroschalter auch tatsächlich zerlegen (das habe ich früher an meinem guten Competition Pro gemacht), wenn man die beiden Deckel-Haltebolzen (auf dem Bild auf der Rückseite und darum nicht sichtbar) zum Beispiel mit einem Schraubendreher abmacht und dann den Deckel runterhebt. Dann kann man auch reinschauen, wie so ein Ding funktioniert beziehungsweise funktionieren soll, nämlich wird da der Kontakt in bester Knackfroschmanier per Federkraft entweder zwischen dem einen Anschlusspärchen oder dem anderen geschlossen.

Seit gestern weiß ich aber, warum solche Dinger “Mikroschalter” heißen: weil die Chance, als Normalsterblicher so ein Teil wieder funktionsfähig zusammenzustecken, wirklich “Mikro” ist …

Ich hab nach über einer Stunde vergeblicher Assemblierversuche einen neuen Mikroschalter bestellt und in der Zwischenzeit die beiden Kontakte mit einem Kabel kurzgeschlossen, meine Tür ist also gerade Dauer-Zu.