Montag, August 1, 2011

Verwässert

Ja, es gibt in Kreßberg durchaus noch Ortschaften, die über eigene Brunnen verfügen und deshalb nicht an die öffentliche Wasserleitung angeschlossen sind.
Doch das Landratsamt hört nicht auf, seine Meinung kundzutun. Sowas gehöre sich nicht. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass das Wasser überwiegend nicht zum Verzehr geeignet sei.
Und legt deshalb den betroffenen Bewohnern von Hohenberg und Schwarzenhorb nahe, sich doch freiwillig ans öffentliche Netz anschließen zu lassen. Selbst unser Bürgermeister meint, die bisherigen Brunnenherren sollten das doch bittschön jetzt machen, sonst werde es teuer. Natürlich aber soll auch niemand zu seinem Glück gezwungen werden oder gar der Eindruck entstehen, man wolle den Leuten etwas aufzwingen…

Das Hohenloher Tagblatt vergleicht die Situation gar mit dem allen Asterix-Lesern wohlbekannten kleinem gallischen Dorf und titelt: “Nur Wasser, kein Zaubertrank“…

  1. Doktor Peh

    Dienstag, August 2, 2011 um 08:29:42

    Können die Brunnenherren nicht, wie es beim Strom auch schon gang und gäbe ist, ihr Trinkwasser ins öffentliche Netz einspeisen? Natürlich nur die “unbelasteten” Brunnen? Und dafür Entschädigung verlangen?
    Was die Verlegung der Wasserversorgung in privaten landwirtschaftlichen Nutzflächen betrifft: da sollten jene Landwirte mal hier in Afrika sich schulen lassen. Was hier an Entschädigungen bezahlt werden muss, nur, um eine Überlandleitung über dem Grundstück zu verlegen. Da tauchen auf einmal religiöse Schreine aus dem Nichts auf, da stehen auf einmal Gebäude, deren Abriss kompensiert werden muss… Europa kann davon noch lernen!

  2. Wolfram

    Mittwoch, August 3, 2011 um 04:35:13

    Gute Idee, das mit dem Einspeisen!
    Das werde ich Herrn Fischer bei Gelegenheit mal vorschlagen…
    :-)
    Zur Geschichte außerdem noch: Just gestern wurde mir zugetragen, dass vor vielen vielen Jahren schoneinmal ein Hausbrunnen in Schwarzenhorb als “gesundheitlich nicht tolerabel” eingestuft wurde. Der Bürger hat daraufhin eine weitere Probe eingeschickt, die unter Zeugen aus einem Wasserhahn im Nachbarort (der am Netz hängt) gezapft wurde. Auch diese Probe sei beim Amt mit Pauken und Trompeten durchgefallen.
    Und das Ende vom Lied war, dass er eine Anzeige wegen Urkundenfälschung bekam…

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