Samstag, August 8, 2015

Akku-Identitätskrise

Der Herr Junior hat da so ein Amphibienfahrzeug “Amphibios”, vom Marktführer bei ferngesteuerter Ramschware. Mit eigenem NiMH-Akkupack statt handelsüblicher Batterien. Und dieser Akkupack, der wollte nicht mehr wirklich, egal wie lang man das Ladegerät rangehängt hat.

akku_vorne.jpg

Der maximale Entladestrom war weniger als 100mA, was zwar noch gereicht hat, dass am Fahrzeug die diversen Blink-LEDs angegangen sind, aber für die Elektromotoren hat es nicht mehr gereicht. Im Besten Fall noch ein paar kurze Ruckler, aber mehr nicht. Die Recherche ergab, dass der Entladestrom bei NiMH-Akkus eigentlich wenigstens bei der Nennkapazität liegen sollte. Bei dem Ding auf dem Foto hätte ich also eigentlich wenigstens 700mA messen müssen.

War da der Akku kaputt, nach einem Jahr mit vielleicht 20 Ladevorgängen?
NiMH-Akkus sollten doch eigentlich etwas mehr aushalten, vorausgesetzt der Akku wird nicht tief- und überladen?! Und solcherlei Elektronik sollte man vom Marktführer ja erwarten können, oder?

Tjaaa, hinten drauf auf dem Akku steht aber was anderes wie vorne drauf:

akku_hinten.jpg

Komisch, wo doch NiCd-Akkus eigentlich schon seit 2004 in der EU geächtet und seit 2009 in Deutschland verboten sind … Aber da kommt das Ding ja sicherlich auch nicht her, weder aus Deutschland noch aus der EU.

Ich hab also kurzerhand beim Elektroversand meines Vertrauens vier AA-Ready-To-Use-NiMH-Zellen mit Lötfahnen bestellt und dem Junior einen neuen Akku zusammengebrutzelt. Bei der Gelegenheit habe ich dann auch entdeckt, dass die Litze am Minuspol des Original-Akkus über die komplette Länge schwarz angelaufen war. Womöglich hat das auch zur geringen Lebensdauer beigetragen.

Der neue Akkupack hat jetzt halt dummerweise 2100mAh statt 700mAh (also kann der Junior jetzt dreimal so lang fahren), war trotzdem deutlich billiger als ein Original-Ersatzteil (das wäre auf 13,80€ plus Versand gekommen) und ich kann mir ein bisschen sicherer sein, dass wirklich das drin ist, was draufsteht.