Sonntag, Juni 28, 2015

Piece of Cake

Aufgrund der für die in meinem Blog vorherrschenden Verhältnisse überwältigenden Resonanz sehe ich mich genötigt, an dieser Stelle das Geheimnis der Eierlikörtorte à la Wolfram zu veröffentlichen.

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Material für das Fundament

  • 6 Eier
  • 200g gemahlene Mandeln
  • 100g Zartbitterschokoladebollen oder -Raspeln
  • 80g weicheR Butter
  • 80g Zucker
  • 1 P. Vanillezucker
  • 1 TL Backpulver
  • 25ml Rum
  • 25ml Weinbrand

Material für die Fassade

  • 2 Becher Sahne (400g)
  • 1 P. Sahnesteif
  • 1 P. Vanillezucker
  • ca. 200ml Eierlikör
  • 50-100g Schokoraspeln

Zum Ablauf.
Erstmal machen wir uns Platz in der Küche.
Nun werden die Eier getrennt. Das Gelbe kommt schonmal in die große Rührschüssel, das Weiße wird zu Eischnee verhauen (ein paar Minuten mit dem Handrührer) und mal zur Seite gestellt.
Zu den Eigelben kommt dann der ganze Rest von den Fundamentzutaten: die gemahlenen Mandeln und die Schokolade (in je nach Gusto mehr oder weniger kleinen Stücken), der Zucker, der Vanillezucker, ein Teelöffel Backpulver, und der weiche Butter (wir sind hier in Hohenlohe-Franken!) in Stücken.
Außerdem verleiht man in diesem Schritt dem Tortenfundament die eigene Note, indem man 50ml Schnaps dazu gibt. Original gehören da halbe/halbe Rum und Weinbrand rein, ich habe aber auch schon mal nur Havana reingerührt, als ich keinen Weinbrand mehr hatte. Das kam auch sehr geil.
Ordentlich verrühren das ganze (geht mit den Eischnee-kontaminierten Schneebesen ganz gut, wenn der Butter nicht zu hart ist)
Zum Schluss hebt man den Eischnee drunter. Dann kommt die Pampe in eine runde, mit Backpapier ausgelegte und gefettete Springform und darf bei etwa 175° für etwa 40 Minuten in den Backofen. Stäbchenprobe nicht vergessen!
Nach dem Backen wird das Fundament zügig auf einen Rost ausgepackt und zugedeckt erkalten lassen. Zwei Stunden bei Zimmertemperatur sind meiner Erfahrung nach okay. Wenn der Boden irgendwelche auffälligen Gipfelchen hat, sollte man diese vor der Fassadengestaltung mit einem langen Messer einebnen. Schließlich wollen wir das Ganze dann mit Eierlikör ausnivellieren.

Die Fassade wird dann relativ schlicht gestaltet:
Die Sahne (oder der Schlagrahm, wir sind hier in Hohenlohe-Franken!) wird zusammen mit dem Sahnesteif und dem zweiten Pack Vanillezucker steif geschlagen. Den Basiskuchen platzieren wir auf einer Tortenplatte. Nun schnappt man sich einen Teigschaber oder ähnliches und streicht den Kuchen ringsrum ca. einen halben Zentimeter dick mit dem Schlagrahm ein. Oben sollte das Ding relativ glatt werden; die Seiten sind ziemlich wurscht, weil da eh noch Schokoraspel dran kommen. Keinesfalls den ganzen Schlagrahm aufbrauchen; denn mit zum Beispiel einem Spritzbeutel muss das Ufer des Eierlikörsees befestigt werden!
Die Geschichte mit den Schokoraspeln gelingt mir bislang am Ehesten so: mit einem flachen Teelöffel die Raspel aus der Packung entnehmen und in bester Maurermanier an die Seite der Torte klatschen. Die herunterfallenden Reste kann man recht gut recyceln.

Ganz zum Schluss kommt dann der Eierlikörsee. Dieser ergibt sich ganz von selbst durch profanes Auskippen auf dem Dach.
Expertentipp: nicht von einem halben Meter runter tröpfeln lassen; dabei wird der Sahneputz beschädigt!
Über die Mengenangabe lässt sich natürlich diskutieren, aber mit den 0,2 Litern kann man die Sahne recht gut abdecken, und das Dingens soll ja auch was für’s Auge sein, nüschwoar?!

Nun kommt der ganze Spaß noch für mindestens zwei Stunden in den Kühlschrank, und dann kann man sich einen anfressen …
:-)

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Samstag, Juni 27, 2015

Verrückte Welt

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Meine Schwiegermutter hat bei mir für ihre Geburtstagsfeier eine Eierlikörtorte bestellt. Ich hab da nämlich ein Rezept gefunden, welches selbst Backvollhonks wie ich hinbringen. Und seit ich beim Wohnung Renovieren ein paar Leitungen eingegipst und ein paar Wände verputzt habe, klappt das mit dem Verstreichen der Sahne auch irgendwie besser.
;-)
Wo ich mich noch ein wenig hart tue, ist das Verteilen der Schokoraspeln auf dem Umfang. Ich glaube, auch hier macht Übung den Meister.

Da mach ich also heute früh die Torte für SchwieMus Geburtstag fertig, nehm die Eierlikörflasche aus dem Regal und was seh ich auf der Pulle?


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Jetzt gibt es schon Güteklassen für die Bodenhaltung!!!

Die spinnen doch alle.

Freitag, Juni 26, 2015

Geht

Die Frau Spätlese hat mir diese Woche mal mit ihrem Brötchenrezept kräftig das Maul wässrig gemacht.
Trotz ihrer sehr deutlichen Warnung, an welcher Stelle Backvollhonks (und ich zähle mich da durchaus dazu!) raus sind, habe ich mich rangetraut. Und siehe da: es ist tatsächlich was dabei herausgekommen!
Dabei habe ich statt der frischen Hefe (die kaufen wir immer, wenn wir keine brauchen und werfen sie dann weg, wenn sie schlecht ist) so Tütchenzeugs verwendet. Aber es stand schließlich auch drauf, dass die Menge für 500g Mehl gut sei. Auch die Holunderblütchen haben keinen Weg rein gefunden, zum Einen, weil ich den Teig spät Abends angerührt habe und zum Anderen, weil der Holunder bei uns schon fast verblüht ist. Als Streudeko habe ich Kreuzkümmel, Sesam und grobes Meersalz verwendet. Und zu guter letzt sind das statt Mittwochsbrötchen nun Freitagsweckle geworden. Schließlich sind wir hier ja in Hohenlohe-Franken!!

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Irgendwie beschleicht mich das dumpfe Gefühl, dass da noch mehr geht, aber für den ersten Versuch finde ich die Dinger schonmal gar nicht so schlecht!
Beim nächsten Versuch habe ich noch folgende Änderungen vor:

  • Ein bissel mehr Wasser rein (ich hab mich eher an der Untergrenze von 250ml orientiert; dann wird der Teig recht fest)
  • Die Kachel wird gefettet oder es kommt Backpapier rein (dummer Anfängerfehler; stand nicht im Rezept hab ich überlesen)
  • Das Schleifen will noch geübt sein

Maaaahlzeit!

Montag, Juni 22, 2015

Zerstörte Theorien

Gestern waren wir endlich mal wieder im Wildpark Bad Mergentheim.
Dort gefällt es uns typischerweise gut, und seit wir das letzte Mal dort waren, hat sich auch wieder einiges verändert.
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Eine unübersehbare Veränderung ist die immer noch recht neue (2014 eröffnete) Koboldburg am Spielplatz am Eingangsbereich. Ein Zeitfresser par excellence.
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Vor allem wenn man mehrere Kinder dabei hat. Denn die fetzen los, und dann sieht man die Gruppe für einige Zeit nicht mehr. Wenn man im Verlauf des Tages viel Glück hat, sieht man mal einzelne Kids vorbei huschen.
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Eine gut gepflegte Theorie von mir war ja, dass es im Tierpark auch absichtlich leere Gehege gibt, vor denen die Besucher dann stehen und dumm schauen “wo ist denn der Luchs?!”. Jeweils zur Fütterungszeit lässt dann je einer der stets paarweise auftauchenden Tierpfleger dann kurz mal ein paar Viecher springen, die kriegen vom anderen Tierpfleger kurz ihr Futter und dann werden die wieder weggesperrt.

Tja, diese sorgsam überlegte Theorie wurde mir gestern vom pösen pösen Luchs gründlich versaut, denn der ist vor unseren Augen (und schon eine Stunde vor der Fütterung) kurz mal eben den Baum hochgekraxelt.
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Auch die Wildkatze (hier beim Jagen von Eintagsküken abgebildet) ist normalerweise so ein Fall, und bei denen haben wir uns auch die Fütterung angeschaut, weil die Kids recht lange im Streichelzoo waren.
Die Otter haben sich trotz komplett frisch gemachtem Gehege nicht blicken lassen und stützen so meine bröckelige Theorie.
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Sehr süß hat gestern der Marderhund geschaut:
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So sieht das aus, wenn ein Wolf wegen irgendwas zurecht gewiesen wird:
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In Bad Mergentheim gibt es auch Schafe mit vier Hörnern:
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Und Vorwerkhähne (ja, die heißen tatsächlich so!), und das einzige, was sie mit den Staubsaugern gemeinsam haben, ist eventuell noch die Geschwindigkeit, in der sie lose Körner verschwinden lassen …
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Die Waschbären sind immer darauf bedacht, einen guten Eindruck zu machen
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Wohingegen die Polarfüchse recht verratzt ausgesehen haben. Die wechseln nämlich nur einmal im Jahr ihr Fell. Hier ein mit Eintagsküken abgefülltes Exemplar.
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Zum Abschluss meines Kurzberichts noch ein Foto von dem aus einem (!) Holzstamm geschnitzten Wolfsrudel an der Einfahrt zum Tierpark:
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Sonntag, Juni 21, 2015

Nutzlose Tipps aus dem Radio

Zugegeben, das Bild hier unten ist eins aus dem letzten Urlaub (sorry, Frau Spätlese!), aber man erkennt darauf hoffentlich, dass hier viele Autos hintereinander stehen.

Was wir hier die Woche mal hatten, war ein Stau auf der A6. 20 Kilometer. Wegen einem Unfall, bei dem gottseidank niemand großartig verletzt wurde.
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Und wenn so ein Unfall passiert und dann der Stau anfängt, dann kommt ja im Radio, dass “da und dort” ein Unfall war und dass die eine und/oder die andere Spur gesperrt sind.
Wenn das was größeres wird, dann kommt das mit der Sperrung deutlicher, und dass man die Unfallstelle doch bittschön über die U-Sowieso umfahren soll.
Und wenn die Situation richtig ausufert, dann wird gemeldet, dass auch auf den Umleitungsstrecken mit dick Stau zu rechnen sei, weil auch diese überlastet seien. Und man soll die Gegend doch bitte weiträumig umfahren.

Das ist ja alles schön und gut, aber was soll man denn tun, wenn man in genau der Ecke wohnt, vor der gewarnt wird? Soll man dann sein Zuhause auch weiträumig umfahren?

Samstag, Juni 20, 2015

Ça va!

Wir waren ja neulich ein bissel urlauben, und was uns kolossal fehlt, ist (neben vielem anderen) die uneingeschränkte und allgegenwärtige Verfügbarkeit von französischen Backwaren. Das was unser Dorfbäcker als “Pariser Brot” verkauft, hat mit dem Original in Etwa so viel gemeinsam wie ein Traktor mit einem Rennauto.

Also habe ich mich ins Netz gewagt und ein Rezept gefunden, welches im Ergebnis durchaus nahe an das Zeugs aus dem Urlaub ran kommt.

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Zugegeben, jetzt, wo ich diesen Artikel schreibe, habe ich noch keine Ahnung, was “Poolish” oder “kalte Führung” bedeutet (das muss ich nachher noch googeln). Oder was an den Wartezeiten Voodoo ist und was nicht.

Ich geb aber mal ein paar Tipps unter uns Hausmännern:

  • Wenn man Sonntag morgens Baguette für die Family backen will, muss man laut dem Rezept Samstag morgens anfangen. Hab ich so gemacht.
  • Weizenmehl Typ 65 hab ich keins gefunden. Pupsnormales Standardweizenmehl geht offenbar auch. Und das Weizenmehl lässt sich (bei Mangelerscheinungen) auch komplett durch Dinkelmehl in gleicher Menge ersetzen, auch das geht.
  • Backmalz habe ich keins gefunden. Also habe ich Zuckerrübensirup verwendet. Geht auch.
  • statt der frischen Hefe tut’s auch Trockenhefe. Geht auch. Ich habe ein (1) Tütchen anteilig in den Vor- und den Hauptteig reingeleert.
  • den Vorteig kann man gut noch mit den Schneebesen im Handrührer machen
  • den Hauptteig muss man aber mit den Knethaken rühren. Mein 450W-Markengerät wird nach den vorgeschlagenen 20 Minuten schon merklich warm.
  • Ich hab das “9°-Wasser” so kalt wie möglich aus dem Wasserhuhn entnommen, geht offenbar auch.
  • die 24 Grad konnte ich auch nicht garantieren, ich hab den Pott halt zugedeckt in der Küche stehen lassen. Ging auch.
  • “Gefaltet” hab ich den Teig beim Umfüllen in die Schüssel so: mit dem Teigschaber umfüllen, dann mit Mehl bestreuen und dann tatsächlich einmal gefaltet.
  • die Umfüll-Schüssel sollte sehr deutlich größer sein als die Anrühr-Schüssel. Weil wegen der freien Entfaltung und so.
  • für meinen ersten Versuch hab ich den Teig bereits nach 10 Stunden aus dem Kühlschrank geholt, nur eine halbe Stunde aufwärmen lassen und auch nur eine halbe Stunde “zur Gare” gestellt (was auch immer das wieder heißen mag).
  • Baguettes forme ich so, dass ich den Teig in handliche Stücke teile, nochmal mit etwas Mehl bestäube und durchknete. Dann werden die länglich gemacht und verdrillt. Dann kommen die aufs Blech, dürfen sich noch ein bissel ausruhen (das ist das, was ich unter “Gare” verstehe) und dann werden sie eingeschnitten.
  • Vor dem Backen mit ein wenig Wasser bestreichen macht noch knusprigere Knusperkruste.

Freitag, Juni 19, 2015

Lohnt sich

Das heute angebotene Update für’s OnePlus One rentiert sich:
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Schon allein deswegen, weil man jetzt wieder Fotos per Bluetooth auf den Mac beamen kann.

Drei Wochen

Drei Wochen lang haben wir nun den Zapper für unsere Glotze gesucht.
Überall.
Auch in der Aschenschublade des Kaminofens (dahin hatte meine Große vor Jahren mal den Zapper für den Receiver aufgeräumt, was uns auch erst Wochen später aufgefallen ist, als es mal wieder kälter wurde und wir mal wieder geheizt haben).
Und hinter dem Sofa.
Und im Kinderbett.
Und im Bad.
Und in der Küche.
Und im Schlafzimmer.

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Gefunden hat ihn dann diese Woche meine Mittlere.

IN.
IHREM.
SCHULRANZEN.

* kopfschüttel *

Sonntag, Juni 14, 2015

Uuuuund tschüß!

An unserem letzen korsischen Abend haben wir es uns im Restaurant unseres Campingplatzes nochmal richtig gut gehen lassen. Das hier war der gebackene Ziegenkäse (Chèvre Chaud, eine Vorspeise), den sich meine liebe Frau bestellt hatte:
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Nachts war unser Pool zwar nicht bevölkert aber doch beleuchtet:
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Am darauffolgenden Morgen (wir schruben den 4. Juni, Anm. d. Red.) haben wir unsere restlichen Sachen ins Auto verfrachtet und sind losgefahren nach Bastia. Mei, was hab ich geschaut, als die Straße kurz vor Bastia tatsächlich zweispurig und zur Autobahn wurde! Ich hatte mich schon so an das urlaubsfördernde 50-70-90 gewöhnt!
Unsere Fähre nach Genua, die Moby Corse, ist um 11.00 Uhr losgefahren. Die Corsica-Ferries-Fähre hier auf dem Bild dürfte diejenige gewesen sein, die später am Tag (um halbzwei) nach Livorno gefahren ist.
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Und das hier, meine Damen und Herren, ist die Costa Concordia. Die wurde ja nach dem Absaufen und der anschließenden Aufrichteaktion vor der Insel Giglio “in den Hafen von Genua geschleppt”, wie es die Medien rauf und runter meldeten. Ich habe dabei immer an einen Industriehafen abseits der öffentlich zugänglichen Bereiche gedacht, aber dem ist eben nicht so. Mit der Fähre fährt man nur ein paar Meter fuffzich dran vorbei!
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Wieder auf dem Festland, sind wir “in umgekehrter Reihenfolge” wieder nach Hause gefahren; wie schon eingangs berichtet.

Schön war’s, und wenn ich meine Familie so höre, war das auch nicht der letzte Aufenthalt auf Korsika. Mal sehen, was mein Geldbeutel dazu meint …

Samstag, Juni 13, 2015

Die Gumpen des Fiumicelli

Ich hatte zwar vor unserem Korsikaurlaub schonmal das Wort “Gumpen” gehört, wusste aber nur, dass das irgendwas mit Wasser zu tun hat. Die nette Wikipedia weiß mehr: Eine Gumpe ist ein beckenartiger Strudeltopf eines Gebirgsbachs.
Korsika scheint so etwas wie die ursprüngliche Heimat aller Gumpen zu sein, denn die Flüsse sind (zwangsläufig) kurz und vergleichsweise steil. Wir haben uns an den Fiumicelli ran gewagt, der bei Solenzara in das Thyrrenische Meer mündet und die natürliche Grenze zwischen den Departements Haute-Corse und Corse-du-Sud bildet. Zuerst sind wir den Fluss ungefähr zwei Drittel hoch und haben dort eine Wanderung den Bachlauf aufwärts gemacht. Da sieht’s beispielsweise so aus:
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Es gibt in solchen Bergbächen Kiesel noch und nöcher, von “fein wie Sand” bis “groß wie Bus”.

(Halb Off Topic: Letzte Woche hier im Radio wurde berichtet, dass in der Nähe ein heftiges Gewitter war, bei dem Hagelkörner groß wie Kieselsteine runter kamen - was glaubt ihr, wie ich mich darüber aufgeregt habe, weil die Maßeinheit “Kieselstein” seit diesem Urlaub für mich noch viel weniger Aussagekraft hat als die eh schon total ungenaue Fußballfeldanalogie!)

Eine Gumpe im ursprünglichen Sinn sieht beispielsweise so aus:
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Wir sind dem Flusslauf ein paar hundert Meter aufwärts gefolgt, sind geklettert und gehüpft, haben gebadet und die tollen Steinformationen bewundert. Übrigens hat man nur sehr wenig Chancen, beispielsweise als Fotograf mit teurem Equipment neben so einem Bachlauf her zu klettern. Denn es kommen definitiv Stellen, an denen man ins Wasser muss. Wanderschuhe sind hier fehl am Platz.

Als die Kids nach ein paar Stunden genug hatten, haben wir umgedreht. Bei der Fahrt wieder den Berg runter habe ich das unverkennbare Auto meines Arbeitskollegen stehen sehen. Also musste ich eine Notbremsung einleiten und umdrehen. Wir haben dann den Rest des Tages eben weiter unten am Fiumicelli verbracht …
Dort ist auch nachfolgendes Foto entstanden.
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Ein absolutes Highlight für die Kids: erst Klettern und dann ins Wasser hüpfen. Das geht bis zur totalen Erschöpfung. Gumpen Jumpen eben …
;-)

Was mich im Nachhinein gewundert hat, ist das super klare und dennoch leblose Wasser. Ich hätte mit Forellen gerechnet oder so, aber das einzige Lebendige, was ich im Wasser gesehen habe, waren Kaulquappen. Keine Algen, keine kleinen Fische, nix. Wahrscheinlich gibt’s erst viel weiter an der Mündung Leben.