Donnerstag, Oktober 26, 2023

Der Wolfram und der Kawasakivergaser

Neulich wollte ich einen gut abgestandenen Balkenmäher zur Mitarbeit überreden, jedoch hat dieser sich hartnäckig geweigert. Nachdem ich das Vorhandensein des Zündfunkens festgestellt hatte und das Gerät mit Startpilot munter anfing, zu laufen, stand fest, dass es an der Gemischaufbereitung hakt.

Also musste der Vergaser raus.

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Anmerkung der Redaktion: Wusstet ihr eigentlich, dass Vergaser auf Englisch “carburetor” genannt wird? Und dass es das Wort “karburieren” auch im Deutschen gibt? Und dass der Chemiker dieses Wort verwendet, wenn er “ein Gas mit Kohlenwasserstoffen versieht, um seine Leuchtkraft zu erhöhen”?

Ich wusste es auch nicht … Unter den Links unten könnt ich euch schlau lesen.

So einen Vergaser wie an diesem Motor (Kawasaki FA130D, der übrigens in sehr vielen Geräten unterschiedlichster Hersteller eingebaut wird) hab ich auf jeden Fall vorher noch nie auseinander gebaut:

20231026_kawa_vergaser2.jpg

Der Vergaser sieht so ganz anders aus wie beim Moped. Er besteht im Prinzip lediglich aus einer Aluguss-Röhre mit angeflanschter Membranpumpe, die wiederum den Tank als Druckbehälter verwendet. Es gibt keinen Schwimmer, keine Schwimmerkammer, keine Gleichdruck-Membran, keine Düsennadel. Die einzigen empfindlichen Teile sind eine Dichtung und eine Membran.

Und genau an der Stelle lag wohl das Problem. Die Membran hatte das Zeitliche gesegnet und war durch die lange Standzeit festgeklebt. Beim Zerlegen gingen die Dichtung und die Membran entsprechend kaputt.

Seit ich beide ersetzt habe, läuft der Balkenmähermotor wieder.

Weiterführende Infos findet ihr hier:

Samstag, Juli 8, 2023

Guter Kampf

Also, ich gebe es unumwunden zu: so ein Vespa-Lenkkopflager ist ein ganz schön harter Gegner, wenn man das noch nie gemacht hat. Das Problem ist dabei nicht die Mechanik an sich; das Prinzip ist klar wie Kloßbrühe.
Nur kommt man bei so einer Vespa einfach viel viel schlechter an alles dran. Insbesondere der untere Lagersitz im Rahmen macht ohne Spezialwerkzeug richtig Laune …

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Aber: jetzt isses drin.

Chakka!

Sonntag, März 28, 2021

Geht zur Not auch

Mein 2012er MacBook Air hat in der letzten Zeit immer mehr Mucken gemacht. Es ist immer öfter unvermittelt stehen geblieben (Beachball-Party, Mac-Benutzer wissen, was ich meine).
Bei diesem Jahrgang MacBook Air kann man die SSD noch selbst tauschen; es eignen sich alle M.2-SSDs, die SATA als Interface haben; ich habe mir eine WD Blue mit 1TB in der 2280er Bauform gegönnt. Dazu braucht man allerdings noch einen Adapter auf den von Apple verbauten Stecker; ein rein elektromechanisches Teil ohne aktive Elektronik. Dieses Konstrukt hat bei mir nun schon seit fast zwei Jahren wunderbar funktioniert.

Nach einiger Recherche bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die SSD einen Batscher haben muss, denn im Syslog kamen immer wieder Meldungen über IO-Fehler. Also habe ich eine neue SSD geordert
Was soll ich sagen - das war’s leider nicht. Sobald ich die neue SSD mit dem Adapter eingebaut hatte, hagelte es Probleme noch und nöcher:

  • Beim Erkennen der neuen SSD.
  • Beim Partitionieren.
  • Beim Neuinstallieren.
  • Beim Backup zurückspielen.

Ich habe das Problem deshalb vorübergehend mal so gelöst:

20210317_macbook_air_externe_ssd.jpg

Ein externes Laufwerksgehäuse mit der WD-SSD drin plus ein paar Streifen Panzerband.

Man braucht zwar etwas Geduld, aber das Prinzip funktioniert …
:-)

Sonntag, Februar 28, 2021

Nimm das, Opel!

An meinem Corsa war alle paar Jahre mal der Zapper-Schlüssel fällig. Entweder war der Gummi durchgeniffelt oder der Mikroschalter abgebrochen oder schlicht und ergreifend die Batterie leer.
Das war jedes Mal ein Date beim Freundlichen Opelhändler mit einem extra zu bestellenden Teil, einer Anlern-Aktion beim Steuergerät und einer Rechnung kurz vor Dreistellig.

Deshalb bin ich letzte Woche auch etwas erschrocken, als mir mein Leaf angezeigt hat, dass die Batterie im Schlüssel langsam zur Neige geht (zugegeben: so eine Anzeige hatte mein Corsa gar nicht).

20210223_leafschluessel1.jpg

Stellt sich heraus: beim Leaf kann man die Batterie im Schlüssel ohne großartige Hexerei selber wechseln!

Und zwar geht das so: Zuerst drückt man den kleinen Federschieber (eingekringelt) nach außen und zieht den Notschlüssel heraus (krummer Pfeil, Schlüssel liegt daneben). Dann setzt man einen Schlitzschraubendreher an der Aussparung an, die ich mit dem anderen Pfeil markiert habe und hebelt die beiden Gehäusehälften vorsichtig auseinander.

20210223_leafschluessel2.jpg

Et voilà: Schlüssel auf, Knopfzelle drin, Typ CR2025.

20210223_leafschluessel3.jpg

Wenn man grad nix anderes da hat, geht dem Vernehmen nach auch eine CR2032, die hat ja dieselbe äußere Größe aber ist 0,7mm dicker.

Die Aktion ist in fünf Minuten passiert und vor allem ohne Werkstattbesuch machbar.

Nimm das, Opel!
;-)

Sonntag, Februar 7, 2021

Bop it again, Baby!

Der Bop It! wollte trotz voller Batterien nicht mehr.

Ein Fall für Papa!

Die Challenge fängt mit dem Zerlegen an. Außer den offen sichtbaren Schrauben (die übrigens alle gleich lang sind) versteckt sich noch eine etwas größere in dem Dreh-Ding drin (rot eingekringelt) - die muss raus und das Dreh-Ding runter, ansonsten kriegt man das Gehäuse nicht auseinander.

20210206_bopit_versteckte_schraube.jpg

Am Besten legt man das Ding auf den Lautsprecher, bevor man den Deckel runterlupft. Dann sieht es zum Beispiel so aus:

20210206_bopit_offen2.jpg

Das Fehlerbild bei uns war, dass sich das Gerät nicht mehr einschalten ließ. Das geht normalerweise mit dem türkisfarbenen “Zieh-Ding”, aber bei uns eben nicht mehr. Das Gerät hat sich aber direkt eingeschaltet, wenn ich den Taster mit dem Fingernagel betätigt habe, also habe ich erstmal wieder zu geschraubt. Aber wenn der Mikrotaster sich über die Umlenkhebelei nicht betätigen lassen mag, schraubt man eben auch gleich wieder auf …
Was tun? Solche Taster zu zerlegen ist kein Job für Normalsterbliche. Aber meistens sind die Kontaktflächen einfach nur verschmutzt, und dem kann man abhelfen, indem man den Taster für eine halbe Minute in Spiritus badet und schwenkt und dann wieder trocken pustet.

Wo ich schonmal dabei war, habe ich auch den zweiten Mikroschalter - den für’s Drehen - gereinigt. Diese Platine ist seltsamerweise einiges größer, aber das liegt daran, dass es hier eine zusätzliche Kontaktfläche gibt:

20210206_bopit_klopfsensor_platine.jpg

Aha! Das ist für den Klopf-Sensor! Also habe ich den auch noch gleich mit Spiritus geputzt.

20210206_bopit_klopfsensor.jpg

Und nach dem zweiten Zusammenschrauben geht das Gerät nun wieder.

Chakka!

Mittwoch, Februar 3, 2021

Unglaublich aber wahr

… innerhalb von nur zweieinhalb Monaten hat Apple es geschafft, den Safari unter Mac OS X 10.14 (Mojave) mit dem aktuellen Update wieder dazu zu bringen, einen Datei-Auswahl-Dialog anzuzeigen, wenn man auf so einen Knöpp draufdrückt!

(Hier hab ich darüber mal geschrieben)

Sauber!

Dafür hat mir das Sicherheitsupdate das Macbook Air ziemlich nachhaltig lahmgelegt. Es hat nicht mehr gebootet; und zeigte einen Ordner mit Fragezeichen an. Der Verbose-Boot verriet dann, dass es einen “Error!!!” (mit drei Ausrufezeichen) in Form eines Fehlers beim Laden des “prelinked kernel” gab. Nach einigem Suchen im Internet und mehrfachem Booten von der Time-Machine-Festplatte habe ich einen Lösungsansatz in den Hackintosh-Foren (!) gefunden.
Letztlich konnte ich das Problem lösen, indem ich aus dem Terminal heraus beherzt eben diesen jenen “Prelinked Kernel” gelöscht habe (Liegt im Ordner /System/Library/PrelinkedKernels auf der Bootplatte).

Jetzt geht er wieder.

Dienstag, Juni 11, 2019

Die Deorifizierung

Am Anfang war der Plan, und der Plan war an sich nicht sooo schlecht. Dass er trotzdem etwas gewagt war, könnt ihr hier lesen.
Ich habe ein Herren-Möchtegern-Mountainbike geerbt, welches für den Normalbetrieb eigentlich recht brauchbar ausgestattet war: klassische verchromte Felgen aus Italien in 26-Zoll-Größe, 21-Gang-No-Name-Kettenschaltung (3×7) und ein schöner analoger Tachometer, mit Tachowelle und Zeiger.

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Damit habe ich letztes Jahr ein paar hundert Kilometer heruntergespult, aber so richtige Fahrfreude wollte einfach nicht aufkommen. Was lag also näher, als pimpend einzugreifen?

Zu Beginn mussten die guten Camel-Tires aus Indien dran glauben. Sie wichen modernen Schwalbe-Reifen. Der Fahrkomfort entwickelte sich dadurch bereits beträchtlich in die gewünschte Richtung. Ein weiteres Thema waren die Bremsen. Cantilever-Felgenbremsen müssen nicht per se schlecht sein, aber mit den Original-Bakelit-Belägen und den sich verwindenden Kunststoff-Hebeln war eine Verzögerung nur mit starken Händen und ziemlich schleichend möglich. Das Ersetzen der Beläge durch BBB Roadstop Deluxe BBS-01D brachte bereits Besserung. Ein paar Wochen drauf ersetzte ich den Sattel durch einen Brooks B17, dann die Bremshebel gegen welche vom Typ Deore BL-T611. Nun konnte man die Bremsen schon so nennen, ohne jemanden zu beleidigen.

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Die Schaltung indes wurde durch den Bremsen- und Reifenwechsel nicht besser. Die beiden Hebelchen am Lenker ließen sich nur mit viel Fingerspitzengefühl und ordentlich Kettenrasseln in Stellungen bringen, bei denen eine halbwegs geräuscharme Fortbewegung möglich war. Gänge der Reihe nach durchzuschalten funktionierte gar nicht. Immer, wenn mal Regen ans Gerät hin plätscherte, rosteten die Züge in der Tülle fest und es schaltete erstmal gar nichts mehr. Spaß machte das nur, wenn mal ein Gang drin war.

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Also erwachte der Wunsch, dem Radl noch mehr modernere Umgangsformen beizubringen.

Auch für solche Wünsche gibt es im Teilehandel Material, und zwar schimpft sich das entsprechende Paket dann „Komplettgruppe“. Ich habe mich nach einigem Nachdenken und Übersetzungs-Rechnen für eine Shimano Deore M6000-Gruppe in der Geschmacksrichtung 2×10 entschlossen. Die hat vorne 28 und 38 Zähne, hinten geht es von 11 bis 42 - damit hatte ich sogar ein noch breiteres Feld an Übersetzungsmöglichkeiten als zuvor.

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Zusammen mit dem Einbau der Schaltgruppe musste ich mein Tretlager auf Hollowtech II umrüsten, also habe ich auch ein entsprechendes Innenlager bestellt. Das war dank bereits vorhandener Gewinde im Rahmen kein Hexenwerk.

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Und auch die alten Blech-Cantilever sollten in dem Zug mit modernisiert werden.

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Beschlossen, getan, jedoch machte ich nun gleich mehrere Fehler: weil ich keine Ganganzeige an den Schalthebeln haben wollte, habe ich mir selbige in der Ausführung „I-Spec II“ bestellt. Die aber benötigen spezielle Bremshebel, denn „I-Spec II“ ist kein „Super Extra“-Nonsens-Schwurbelwort sondern es bedeutet, dass die Schalthebel mit den Klemmen der Hebel am Lenker fixiert werden. Das nächste Mal weiß ich das … Tatsächlich bin ich um den Tausch meiner fast neuen Hebel herumgekommen, denn ich habe die „falschen“ Schalthebel mit Schlauchschellen montiert bekommen.

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Statt den Shimano-Cantilevern habe ich mir versehentlich ein Komplettset Deore-XT-V-Brakes bestellt. Zunächst wollte ich das zurückschicken, aber als ich mir die Aluteile so anschaute und mal ans Fahrrad hingehalten habe, fiel mir auf, dass sich die V-Brakes mit etwas Basteln eigentlich auch montieren lassen müssten - hat tatsächlich funktioniert, und diese Variante bremst jetzt richtig gut :-)

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Das letzte große Problem war das hintere Ritzelpaket. Unerklärlicherweise passte die moderne Kassette nicht an meinen Uralt-Freilauf. Nach einigem Schlau-lesen kam ich zu dem Schluss, dass ich zur Lösung dieses Problems eine Kassettennabe brauchte. Dafür hätte ich meine verchromten, italienischen Felgen umspeichen müssen. Keine unlösbare Aufgabe, aber ziemlich viel Arbeit mit ungewissem Materialaufwand (brauche ich neue Speichen oder nicht? Welche Speichenköpfe?) Ich beschloss mit einem Schielen auf die laufenden Kosten, dass ich das Problem am Einfachsten durch eine neue Hinterrad-Felge mit Kassettennabe lösen konnte.

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Und weil nur eine neue Felge blöd ausgesehen hätte (und ich den Baretta-Felgen die Kraft der V-Brakes eh nicht zugetraut habe), habe ich mir gleich ein Doppelpack für vorne und hinten bestellt.

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Jetzt habe ich also ein Fahrrad, welches in allen relevanten Komponenten deutlich hinzugewonnen hat, jedoch zu einem finanziellen Beitrag, für den ich mir auch ein gebrauchtes Tourenrad hätte leisten können.

Aber das hätte natürlich nicht ansatzweise soviel Schrauberfreude gebracht …

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:-)

Mittwoch, Februar 6, 2019

Machbar

Des Kindes Motorola G5 wollte nur noch an ganz ausgesuchten USB-Kabeln laden, und selbst wenn, dann so gut wie nie mehr im Schnelllademodus.

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Was liegt also näher, als in Amazonien für 11 Oiro ein Ersatzteil zu organisieren und einzubauen?

Hat auf jeden Fall funktioniert und war kein Hexenwerk.
Jetzt lädt’s wieder einwandfrei, und das Kind kann wieder zocken und Juh-Tuben und Tiktokken und was man heutzutage eben alles so macht.

Zum Zerlegen hab ich mir dieses Video angeschaut (UM HIMMELS WILLEN OHNE TON ANSCHAUEN!). Nach dem Entnehmen des Akkus und Entfernen des Rückenteils muss nur die untere Abdeckung runter (bei 2:35). Die Anschlussplatine entfernt der Mensch dann bei 4:25.

Sonntag, Januar 13, 2019

Für den Fall, dass …

Für den Fall, dass man den Lötkolben nicht immer am falschen Ende anfasst, kann man sich bei der Slotcar-Factory Ersatzmotoren für seine gute alte analoge 1:32-Scalextric-DTM-Bahn kaufen. Ich habe dort - weil das Originial-Ersatzteil nicht mehr lieferbar ist - nach “was Passendem” nachgefragt und vom Inhaber den Tipp bekommen, dass womöglich der Slotdevil-Motor 2024 funktionieren könnte.

Also habe ich mir kurzerhand zwei Stück davon bestellt.
Auf den Originalmotoren ist zwecks Isolierung von Ferrit und Kondensator ein Klebestreifen drauf.

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Also sollte man auf den Ersatzmotor tunlichst was Ähnliches applizieren, bevor man sich ans Umlöten macht. Ich hab dafür ein Stückchen Panzerband verwendet.

20190112_salextric_motor.jpg

Selbstredend ist es auch eine schlaue Idee, die Polung beizubehalten.

Den einzigen Teil, den ich persönlich knifflig fand, war, das Antriebsritzel umzubauen. Auf der Welle vom Originalmotor ist eine Längsrändelung drauf (gut zu sehen auf dem Foto oben), die dem E-Teil fehlte. Zur Demontage habe ich einen Brieföffner verwendet und vorsichtig mal links und mal rechts gehebelt. Den Ersatzmotor habe ich ein paar Mal mit der Kombizange an der Welle gepackt; das gab zumindest leichte Spuren, die zumindest etwas mehr Halt versprochen haben. Die Autos haben außerdem noch neue Schleiferlitze bekommen, und nun fetzt die mindestens 15 Jahre alte Bahn wieder ordentlich.

Chakka!

Mittwoch, Januar 2, 2019

Mal so, mal so

Als Türklingel habe ich bei uns so einen schicken Zweitongong (”Ding - Dong”) installiert. Der sieht offen so aus:

20190102_zweitongong.jpg

Das Funktionsprinzip ist so, dass durch den Druck des Klingeltasters eine Zylinderspule (die silbrige Kiste links der Bildmitte) bestromt wird, was wiederum dazu führt, dass (Lorentzkraft sei dank) der ferromagnetische Kern (das ist das Dingens mit der Feder und dem schwarzen Nippel) eine Auslenkung erfährt. Der Kern dotzt im Verlauf links und rechts an die weißen Platten (das sind die Dinger, die den Klang machen).

Das Problem bei uns war nun, dass wir nicht immer mitbekommen haben, wenn jemand geläutet hat. Immer, wenn ich die Installation geprüft habe, hat die Glocke ein wunderschönes Dingdong von sich gegeben. Einmal habe ich den Kern erwischt, wie er nicht gezuckt hat. Also ein bisschen Sprühöl dran und weiter ging’s. Trotzdem haben wir immer wieder das Läuten von Kindern und/oder Freunden nicht gehört. Die weitere Ursachenforschung endete schließlich beim Trafo der Klingelinstallation: der hat nämlich hinter der Spannungsangabe eine schicke Welle …

Und damit ergab das Verhalten des Gongs auf einmal Sinn: Beaufschlagt man die Spule mit Wechselstrom, dann macht der Kern je nach aktueller Stellung wenig bis gar nichts … denn er schüttelt sich mit Netzfrequenz. Für die notwendige Auslenkung hat er bei 50 Hertz gar nicht genug Zeit. Ob ein Ton entsteht, hängt also ganz davon ab, auf welcher Halbwelle man den Knopf drückt und ob der Kern nah genug an der Klangplatte ist.

Die Lösung für mein Problem war, eine Klingel zu besorgen, die mit Wechselstrom tut.

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Das Wichtige ist die schicke Welle …

Dieses Läutwerk sieht nun freilich lang nicht mehr so schick aus, wie der Zweitongong, aber es tut direkt, wenngleich es sich etwas nach Pausenglocke anhört.

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(Anm. d. Red.: Eine Alternative wäre wahrscheinlich ein Gleichrichter gewesen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob dann die Spannung noch ausgereicht hätte - probiere ich, wenn ich mal Zeit habe)